Die Geburt des Toten
Herr S. ist jung verstorben und ich wurde gebeten, ein Portrait von seinem Foto anzufertigen. Ich sträubte mich, weil ich meine Portraitfotozeichnerkarriere bereits lange hinter mir gelassen hatte.
Jemanden nicht zu kennen nur ein kleines und von den Anwerwanten vielgeliebtes Foto vor sich zu haben, erschwert die Sache ungemein. Nochdazu, wenn die Erwartungen sehr hoch sind. Die 3D-Sicht fehlt, der Charakter bleibt auf der Strecke und die Qualität sinkt unweigerlich ins Bodenlose. Egal ob der Strich gut ist oder nicht.
Die Beschreibungen seiner Mutter deckten sich mit dem Ausdruck in seinen Augen auf dem Foto: Gütig, freundlich, sensibel, vielleicht etwas schüchtern...
Aber die Skizzen anzufertigen blieb trotzdem eine schwere Geburt. Über Wochen kritzelte ich, verwarf und zerknüllte, holte mir diese Augen in Erinnerung und versuchte sie im Geiste lebendig zu machen.
Jemanden nicht zu kennen nur ein kleines und von den Anwerwanten vielgeliebtes Foto vor sich zu haben, erschwert die Sache ungemein. Nochdazu, wenn die Erwartungen sehr hoch sind. Die 3D-Sicht fehlt, der Charakter bleibt auf der Strecke und die Qualität sinkt unweigerlich ins Bodenlose. Egal ob der Strich gut ist oder nicht.
Die Beschreibungen seiner Mutter deckten sich mit dem Ausdruck in seinen Augen auf dem Foto: Gütig, freundlich, sensibel, vielleicht etwas schüchtern...
Aber die Skizzen anzufertigen blieb trotzdem eine schwere Geburt. Über Wochen kritzelte ich, verwarf und zerknüllte, holte mir diese Augen in Erinnerung und versuchte sie im Geiste lebendig zu machen.
tischNr2 » Fr, 18. Mai, 16:02